Ihr wollte die ganze Welt entdecken und seid auf der Suche nach einem adäquaten Weltreise- bzw. Expeditionsmobil? Dann solltet ihr euch den RoadXplorer von Beer ruhig mal etwas genauer anschauen. Und wenn euch der Name Beer nichts sagt, dann wundert euch nicht. Die Firma stellt normalerweise Küchen her, hat sich für den Roadexplorer aber mit bekannten Partnern zusammengetan.
Grundlage des RoadXplorers bildet das Lkw-Fahrgestell des Mercedes Arocs, das ursprünglich für den Baustellenverkehr entwickelt wurde und dort Lasten von bis zu 41 Tonnen bewegt. Angetrieben wird der Arocs von einem 10,7-Liter-Dieselmotor mit sechs Zylindern, der beeindruckende 1.700 Newtonmeter Drehmoment und 326 PS liefert.
Optional steht auch ein etwa 350 PS starker 7,7-Liter-Sechszylinder mit 1.400 Newtonmetern zur Wahl. Im Bereich des Reisemobils trägt das rund 16 Tonnen schwere Fahrzeug (Führerscheinklasse C) natürlich wesentlich weniger Gewicht.
Bei der Wahl des Kabinenmaterials hat sich Beer ganz bewusst für den Einsatz von Holz entschieden, da der Hersteller sich durch das Konzept von “atmendem Holz” ein verbessertes Wohnklima erhofft. Dieses Material kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Im Gegensatz dazu verhindern herkömmliche Sandwichplatten das Eindringen von Feuchtigkeit, was unter Umständen zu Schimmelbildung im Fahrzeug führen kann.
Dennoch kommt der Aufbau nicht gänzlich ohne andere Materialien aus. Der Kern besteht aus Aluminium und Polyurethan (PU). Die Innenseite der Kabine besteht aus leichtem Fichtenholz, während die äußere Schicht aus Lärchenholz gefertigt ist. Der gesamte Aufbau umfasst insgesamt neun Schichten. Das führt zu rund 400 Kg Mehrgewicht im Vergleich zu anderen Bauweisen.
Die geräumige und gut beleuchtete Kabine (Cube) ist unübersehbar und beeindruckend großzügig gestaltet. Mit einer Länge von 5,20 Metern, einer Breite von 2,45 Metern und einer Höhe von 2,20 Metern bietet der Cube Platz für bis zu sechs Schlafplätze. Das Hauptbett ist 2,00 Meter mal 1,55 Meter groß und verfügt über eine Kaltschaummatratze. Zwei große Schränke bieten ausreichend Stauraum.
Im Essbereich kann mit wenigen Handgriffen und dem Absenken des höhenverstellbaren Tisches ein weiterer Schlafplatz geschaffen werden. Die Liegefläche für zwei Personen beträgt dann 2,00 x 1,10 Meter. Zusätzlicher Stauraum findet sich in den Hängeschränken darüber sowie im rückseitig angebrachten Formholzmöbel. Auf Wunsch sind sogar zwei weitere Schlafplätze verfügbar, sodass maximal sechs Betten möglich sind.
Die Küche im RoadXplorer zeugt von der Expertise der Beer GmbH als Küchenspezialist. Die Soft-Touch-Arbeitsplatte mit dem flächenbündig eingearbeiteten Kochfeld zeigt die hohe Qualität. Elektrogeräte namhafter Hersteller, darunter ein besonders leiser Kühlschrank mit Akustikrückwand und ein Premium-Backofen der Schweizer Marke V-Zug, gehören ebenfalls zum Lieferumfang.
Für das Badezimmer verwendet Beer “Himacs”, ein Material, das so robust wie Stein, jedoch ähnlich leicht zu verarbeiten wie Holz sein soll. Eine Tür trennt den Badbereich von der Toilette und wird während des Duschens verschlossen. Die beiden Frischwassertanks haben jeweils ein Fassungsvermögen von 250 Litern (insgesamt 500 Liter!) und sind in der Heckgarage untergebracht. Der beheizte Abwassertank hat ein Volumen von 140 Litern.
Um eine behagliche Wohntemperatur, auch über dem Fußboden, zu gewährleisten, kommt die Webasto Thermo Pro 90 24V zum Einsatz, die mit Diesel betrieben wird. Um sicherzustellen, dass es nicht zu schnell dunkel wird, werden drei Lithium-Batterien mit jeweils 6 Kilowattstunden Energie eingesetzt.
Ein weiteres erwähnenswertes Feature ist der Zwischenrahmen, das Verbindungsstück zwischen dem Fahrgestell und der Wohnkabine. Der Aufbau ist auf einem vollverzinkten Rahmen montiert, der somit korrosionsbeständig und dazu noch und 4-Punkt-gelagert ist.
Der Hecklift fungiert nicht nur als Stauraum für ein mitgeführtes Reserverad, sondern kann auch als Motorrad- oder Fahrradträger genutzt werden. Per Knopfdruck bewegt eine hydraulische Pumpe den Lift über die Nullposition – besonders praktisch, wenn Wasser durchquert werden soll.
Soviel Handwerkskunst und Technik hat natürlich seinen Preis. Rund 500.000 Euro muss in die Hand nehmen, wer mit einem Beer RoadXplorer auf große Reise gehen will.